14.06. – 20.06. 14

Sieben

Folge 24 / 52
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Folge 24 Sieben

So schön die Landschaften auch sind, die man im Rif- und Atlasgebirge im Vorbeifahren betrachtet: Busreisen machen nicht nur müde sondern schlagen einem auch öfters auf den Magen. Trotz der schmalen Strassen am Abgrund hatten wir aber nie Angst um unser Leben, denn die marokkanischen Kutscher haben ihre verrückte Fahrweise schon längst gemeistert: "Fahrer: Vorsicht ist einem Krankenhausbett immer vorzuziehen!"

Auch beim Bahnfahren setzt man sich der Gefahr von Bauch-, Kopf- oder Herzschmerzen aus.
Chefchaouen ist eine kleine Stadt im Rif-Gebirge. Hier scheint alles etwas gemächlicher zuzugehen als im Rest des Landes: Nachbarinnen treffen sich zum Wäschewaschen und aus Baumstämmen, die so aussehen wie dieser hier, wachsen noch grüne Blätter.
Vom Friedhof in Rabat, der Hauptstadt von Marokko, kann man auf das Meer schauen. Wir hatten beide noch nie einen so schön gelegenen Friedhof gesehen. Wir trafen dort zwei Totengräber, die noch am Werk waren, und kurz danach ging der Trauerzug an uns vorbei. Dieses Blumenwasser wird auf die Gräber geschüttelt oder in Schalen gefüllt.
Mehdi, der in Ouarzazate Filmstudent ist, trafen wir im Filmmuseum. In Ouarzazate werden viele, auch internationale Filme produziert. Es gilt als das marokkanische Hollywood oder Babelsberg. Mehdi lud uns Unbekannte zu sich nach Hause ein, bekochte uns und führte uns in seinen Freundeskreis ein. Dass solche Gastfreundschaft heute noch möglich ist, sprengt das Bild der Welt, das sowohl von Reiseführern wie auch von Zeitungen und Nachrichten verbreitet wird. Unsere letzte Nacht in der Wüste verbrachten wir mit Chafik, Salim und Meid am Ufer eines Stausees.