14.09. – 20.09. 14

Waldgeister

Folge 37 / 52
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Folge 37 Waldgeister

Unsere ersten madagassischen Baobabs sahen wir auf dem Tsiribihina kurz vor Antsiraraka. Wo ganze Urwälder schon längst gefällt worden sind stehen diese Bäume noch heute, weil sie unter den Sakalava als sakral gelten. In ihrer Nähe spürt man auch sofort warum.

Für Gläubige, die Gesundheits- und Liebesprobleme haben sind solche Bäume auch Pilgerstätten. Drin sollen Geister sich aufhalten, denen zum Beispiel Honig, Alkohol oder Hühnerblut geopfert wird.

Direkt vor dieser Kirche platzte der Reifen des Taxis, das uns in den Kirindy-Wald bringen sollte. Die Tür der Kirche, welcher Klinke und Schloss fehlte, wurde durch einen großen Stein geschlossen gehalten. Als unser Fahrer Meto etwas suchte, womit er das Auto aufbocken konnte, und endlich den Stein nahm, fiel die Türe auf. So blieb sie bis Meto fertig war und den Stein wieder auf seinen Platz stellte.

Diese grauen Mauslemuren leben in diesem Pfosten, der das Dach des Speisezimmers im Kirindy-Camp stützt. Ein Mitarbeiter reibt ab und zu eine Bananenschale auf das Holz und die Kleinen kommen raus, um den Schleim abzulecken.

Niemand im ganzen Wald betrachtete uns so kritisch wie die Eule... Waren wir deshalb so schnell willens, ihr die sagenhafte Würde und Weisheit anzuerkennen? Oder hat sie von ihrem Baumstamm aus schon zu viel gesehen, als dass sie sich je wieder zu den Späßen der Lemuren hinreißen lassen könnte?